Neulich im Mai, machte ein brillantes Barca das Champions League-Finale gegen Manchester United zu seiner eigenen furiosen Fiesta. Da verneigte sich gar der knorrige Sir Alex Ferguson. Er könne sich nicht daran erinnern, jemals derart verprügelt worden zu sein. Hervorragende Galionsfigur dieses perfekten Barcas an diesem denkwürdigen Abend in Wembley war der grandiose Lionel Messi mit seiner funkelnden goldenen Zehn auf seinem blau-roten Dress.
Ob Barcas epochalen Triumphes sackte gar die spanische Gazette Marca, ansonsten eher Erzrivale Real Madrid zugetan, vor diesem Messi auf die Knie und verortete mit ehrfurchtsvollen Blick nach oben: Gott sei aus dem Himmel herabgestiegen und auf dem Rasen von Wembley erschienen. Kurz nach diesen durchaus euphorisierenden Ereignissen, erfuhr ich, dass Messi in diesem Sommer in seiner argentinischen Heimat zudem die Copa America, die Südamerikameisterschaft, spielen wird.
Kühn vermutete ich, dass sich die stolzen „Gauchos“ mit diesem Ballkünstler und ihrem frenetischen Anhang im Rücken in ein magisches „Messitinien“ verwandeln werden. Das heißt, dass ich erwartete, nach dem Abpfiff des Copa-Finales den dank Messi leichtfüßigen argentinischen Stier mit sämtlichen Trikots seiner Kontrahenten auf den Hörnern zu sehen.Vor allem erwartete ich dort den gelben Dress der brasilianischen Seleção zu sehen, der im Wind der Final-Arena El Monumental in Buenos Aires baumelt.
Doch, schon während der Vorrunde nach zum Teil peinlichen Darbietungen gegen Bolivien, Kolumbien und ein besseres Juniorenteam aus Costa Rica, schien für die Kicker der Albiceleste die Last des weiß-blauen Trikos zu groß. Diese Last hemmte offenbar die Beine von Mascherano, Tevez oder jenem Messi gleich mit. „Movete Argentina, movete!“, hallte es daraufhin aus zornigen argentinischen Kehlen, die Bewegung und Esprit von ihren Helden einforderten.
Nach dem gestrigen Viertelfinale der Copa, in dem die „Gauchos“ nach einer herben Niederlage im Elfmeterschießen gegen Uruguay überraschend ausschieden, bin ich wie wohl Millionen Argentinier ernüchtert. Denn neben diesem Aus war zudem dieser Messi ein Schatten seiner selbst. Daher bleibt nur die eine Frage: wo liegt nun dieses „Messitinien“? Doch, anscheinend gibt es dieses gar nicht.
Meine vielleicht etwas hanebüchene Annahme gründet sich übrigens darauf, in den achtziger und neunziger Jahren mit Diego Maradona groß geworden zu sein. Ich sah, wie Diego eine raubeinige und allenfalls durchschnittliche argentinische Elf etwa zum WM-Titel anno 1986 führte. Ich sah einen durchtriebenen Alleinunterhalter, der mit fast allen seinen Gegnern Tango tanzte. Außer mit einem gewissen Guido Buchwald im WM-Finale anno 1990...
„Messitinien“. Die Feststellung ist wohl nicht neu, dass Lionel Messi bei Barca das besondere Rädchen in einem eingespielten Räderwerk ist, in dem ihn Iniesta und Xavi flankieren. Ohne diese kongenialen Passgeber und Guardiolas passgenaue Taktik scheint Messi seine Fähigkeiten augenscheinlich für Argentinien nicht entfalten zu können. „Bei Barca Weltklasse, für Argentinien Durchschnitt“ dürfte der weltweite Boulevard hierzu in großen Lettern schon bald konstatieren.
Im unvermeidlichen, aber vielleicht nicht ganz angebrachten Vergleich mit Maradona, verkörpert Messi jedenfalls bislang noch nicht den Anführer, der Maradona einmal für die Albiceleste gewesen ist. Und dieser Maradona ist weiterhin allgegenwärtig. Bereits beim enttäuschenden Vorrunden-Remis des zweimaligen Weltmeisters gegen Kolumbien verlangte das erboste Publikum von Santa Fe nach seinem Idol und verlieh seiner Sehnsucht mit wütenden „Maradó, Maradó”-Sprechchören Ausdruck.
Wie sagte der juvenile Messi ehedem selbst: „Es gibt nur einen Maradona.“ Diego Maradona würde dem sicher nicht widersprechen und wohlweislich im dichten Nebel einer Zigarre seine „Hand Gottes“ auf diese Würdigung geben.
Ob Barcas epochalen Triumphes sackte gar die spanische Gazette Marca, ansonsten eher Erzrivale Real Madrid zugetan, vor diesem Messi auf die Knie und verortete mit ehrfurchtsvollen Blick nach oben: Gott sei aus dem Himmel herabgestiegen und auf dem Rasen von Wembley erschienen. Kurz nach diesen durchaus euphorisierenden Ereignissen, erfuhr ich, dass Messi in diesem Sommer in seiner argentinischen Heimat zudem die Copa America, die Südamerikameisterschaft, spielen wird.
Kühn vermutete ich, dass sich die stolzen „Gauchos“ mit diesem Ballkünstler und ihrem frenetischen Anhang im Rücken in ein magisches „Messitinien“ verwandeln werden. Das heißt, dass ich erwartete, nach dem Abpfiff des Copa-Finales den dank Messi leichtfüßigen argentinischen Stier mit sämtlichen Trikots seiner Kontrahenten auf den Hörnern zu sehen.Vor allem erwartete ich dort den gelben Dress der brasilianischen Seleção zu sehen, der im Wind der Final-Arena El Monumental in Buenos Aires baumelt.
Doch, schon während der Vorrunde nach zum Teil peinlichen Darbietungen gegen Bolivien, Kolumbien und ein besseres Juniorenteam aus Costa Rica, schien für die Kicker der Albiceleste die Last des weiß-blauen Trikos zu groß. Diese Last hemmte offenbar die Beine von Mascherano, Tevez oder jenem Messi gleich mit. „Movete Argentina, movete!“, hallte es daraufhin aus zornigen argentinischen Kehlen, die Bewegung und Esprit von ihren Helden einforderten.
Nach dem gestrigen Viertelfinale der Copa, in dem die „Gauchos“ nach einer herben Niederlage im Elfmeterschießen gegen Uruguay überraschend ausschieden, bin ich wie wohl Millionen Argentinier ernüchtert. Denn neben diesem Aus war zudem dieser Messi ein Schatten seiner selbst. Daher bleibt nur die eine Frage: wo liegt nun dieses „Messitinien“? Doch, anscheinend gibt es dieses gar nicht.
Meine vielleicht etwas hanebüchene Annahme gründet sich übrigens darauf, in den achtziger und neunziger Jahren mit Diego Maradona groß geworden zu sein. Ich sah, wie Diego eine raubeinige und allenfalls durchschnittliche argentinische Elf etwa zum WM-Titel anno 1986 führte. Ich sah einen durchtriebenen Alleinunterhalter, der mit fast allen seinen Gegnern Tango tanzte. Außer mit einem gewissen Guido Buchwald im WM-Finale anno 1990...
„Messitinien“. Die Feststellung ist wohl nicht neu, dass Lionel Messi bei Barca das besondere Rädchen in einem eingespielten Räderwerk ist, in dem ihn Iniesta und Xavi flankieren. Ohne diese kongenialen Passgeber und Guardiolas passgenaue Taktik scheint Messi seine Fähigkeiten augenscheinlich für Argentinien nicht entfalten zu können. „Bei Barca Weltklasse, für Argentinien Durchschnitt“ dürfte der weltweite Boulevard hierzu in großen Lettern schon bald konstatieren.
Im unvermeidlichen, aber vielleicht nicht ganz angebrachten Vergleich mit Maradona, verkörpert Messi jedenfalls bislang noch nicht den Anführer, der Maradona einmal für die Albiceleste gewesen ist. Und dieser Maradona ist weiterhin allgegenwärtig. Bereits beim enttäuschenden Vorrunden-Remis des zweimaligen Weltmeisters gegen Kolumbien verlangte das erboste Publikum von Santa Fe nach seinem Idol und verlieh seiner Sehnsucht mit wütenden „Maradó, Maradó”-Sprechchören Ausdruck.
Wie sagte der juvenile Messi ehedem selbst: „Es gibt nur einen Maradona.“ Diego Maradona würde dem sicher nicht widersprechen und wohlweislich im dichten Nebel einer Zigarre seine „Hand Gottes“ auf diese Würdigung geben.