Als ich jüngst auf einer Barkasse durch den Hamburger Hafen schipperte, platschte mir plötzlich kaltes Elbwasser ins Gesicht. Ich hatte mich auf die „Backboard“-Seite gesetzt und bereute diesen Entschluss. So etwas muss ich halt nicht allzu oft haben. Aber gut, wie ergeht es da erst Menschen, die anderen Menschen gerne „nur der HSV“ zurufen und sich fast jeden Samstag kalt erwischt fühlen. Denn ihr HSV ist Bundesligaschlusslicht, hat nach Spieltag 8 so viele Punkte wie Bremen Stadtmusikanten und taumelt nach dem schlechtesten Saisonstart in 49 Jahren Bundesliga der zweiten Liga entgegen.
Kein Wunder, dass an der Elbe zurzeit viele Untergangsszenarien aufbranden. Einmal bleibt etwa die Bundesliga-Uhr des Liga-Dinos an Spieltag 34 um Punkt 17.15 Uhr stehen. Daneben liegen sich auf der Ehrentribüne „Uns Uwe“ und die Helden der Happel-Ära wie die Wölfe heulend in den Armen. Wahrlich zum Schaudern!
Der neue HSV-Sportchef Frank Arnesen tauschte darum kürzlich seinen ratlosen Übungsleiter Michael Oenning gegen den trainerlizenzlosen Interimscoach Cardoso aus. Und seitdem dreht dieser Arnesen, der sich so gern Talente seines Ex-Klubs Chelsea angelt, munter das Trainer-Karussell. Seine unglückliche Suche nach dem nächsten Ernst Happel kommentierte die taz gewohnt bissig mit dem Titel „Marko Morten van Stevens Hrubesch“. Denn Arnesens Favorit Morten Olsen bleibt wohl in Dänemark, Marco van Basten ebenso wie Louis van Gaal in Holland und ein gewisser Huub Stevens faselt mittlerweile Treueschwüre wie „einmal Schalke, immer Schalke“ in die Mikrofone.
Horst Hrubesch, HSV-Idol und DFB-Jugendcoach, ist zwar für viele HSVer vorstellbar und hat in Uwe Seeler gar einen profunden Fürsprecher. „Uns Uwe“ meint, das Kopfballungeheuer himself könne dem HSV „Seele und Geist“ zurückbringen. Nur schwirrt Hrubeschs Name offenbar nicht in Arnesens Kopf umher, was sich im Übrigen auch von Kevin Keegan sagen lässt. Keegans Name erklang bisher noch überhaupt nicht, was ihn gewissermaßen zum unbesungenen Helden dieses Trainertheaters macht.
Das alles, obwohl Ende der 70er in Hamburg „Keeganmania“ herrschte. Noch heute schwelgen Zeitzeugen, wie dieser „unsung hero“ ihnen damals mit wallender brauner Mähne Freudentränen in die Augen dribbelte, sie Keegan „Mighty Mouse“ nannten und er mit dem One-Hit-Wonder „Head over heals in love“ den passenden Soundtrack dazu trällerte.
Gewiss, Arnesen wird seine Gründe für Keegans Nichtbeachtung haben. Ist es mangelnde Chelsea-Vergangenheit? Oder witterte Arnesen bei Keegan etwa eine apokalyptische Aura? Eine Aura, die aus Englands epochaler Pleite im allerletzten Spiel im alten Wembley-Stadion gegen Deutschland erwuchs? Ob Arnesen unkte, Keegan als damaliger Nationaltrainer Englands könne daher erster HSV-Trainer werden, der mit dem Bundesliga-Dino absteigt? Wohl nur Arnesen, laut Günter Netzer der einzige im HSV-Laden mit Ahnung vom Fußball, wird die Wahrheit kennen.
Menschen, die anderen „nur der HSV“ zurufen, werden es unter diesen Vorzeichen sicher verkraften, dass an der Elbe zunächst keine neue „Keeganmania“ aufziehen wird. Schließlich gehört der HSV in die Bundesliga wie der Hafen zu Hamburg. Oder etwa nicht?
Kein Wunder, dass an der Elbe zurzeit viele Untergangsszenarien aufbranden. Einmal bleibt etwa die Bundesliga-Uhr des Liga-Dinos an Spieltag 34 um Punkt 17.15 Uhr stehen. Daneben liegen sich auf der Ehrentribüne „Uns Uwe“ und die Helden der Happel-Ära wie die Wölfe heulend in den Armen. Wahrlich zum Schaudern!
Der neue HSV-Sportchef Frank Arnesen tauschte darum kürzlich seinen ratlosen Übungsleiter Michael Oenning gegen den trainerlizenzlosen Interimscoach Cardoso aus. Und seitdem dreht dieser Arnesen, der sich so gern Talente seines Ex-Klubs Chelsea angelt, munter das Trainer-Karussell. Seine unglückliche Suche nach dem nächsten Ernst Happel kommentierte die taz gewohnt bissig mit dem Titel „Marko Morten van Stevens Hrubesch“. Denn Arnesens Favorit Morten Olsen bleibt wohl in Dänemark, Marco van Basten ebenso wie Louis van Gaal in Holland und ein gewisser Huub Stevens faselt mittlerweile Treueschwüre wie „einmal Schalke, immer Schalke“ in die Mikrofone.
Horst Hrubesch, HSV-Idol und DFB-Jugendcoach, ist zwar für viele HSVer vorstellbar und hat in Uwe Seeler gar einen profunden Fürsprecher. „Uns Uwe“ meint, das Kopfballungeheuer himself könne dem HSV „Seele und Geist“ zurückbringen. Nur schwirrt Hrubeschs Name offenbar nicht in Arnesens Kopf umher, was sich im Übrigen auch von Kevin Keegan sagen lässt. Keegans Name erklang bisher noch überhaupt nicht, was ihn gewissermaßen zum unbesungenen Helden dieses Trainertheaters macht.
Das alles, obwohl Ende der 70er in Hamburg „Keeganmania“ herrschte. Noch heute schwelgen Zeitzeugen, wie dieser „unsung hero“ ihnen damals mit wallender brauner Mähne Freudentränen in die Augen dribbelte, sie Keegan „Mighty Mouse“ nannten und er mit dem One-Hit-Wonder „Head over heals in love“ den passenden Soundtrack dazu trällerte.
Gewiss, Arnesen wird seine Gründe für Keegans Nichtbeachtung haben. Ist es mangelnde Chelsea-Vergangenheit? Oder witterte Arnesen bei Keegan etwa eine apokalyptische Aura? Eine Aura, die aus Englands epochaler Pleite im allerletzten Spiel im alten Wembley-Stadion gegen Deutschland erwuchs? Ob Arnesen unkte, Keegan als damaliger Nationaltrainer Englands könne daher erster HSV-Trainer werden, der mit dem Bundesliga-Dino absteigt? Wohl nur Arnesen, laut Günter Netzer der einzige im HSV-Laden mit Ahnung vom Fußball, wird die Wahrheit kennen.
Menschen, die anderen „nur der HSV“ zurufen, werden es unter diesen Vorzeichen sicher verkraften, dass an der Elbe zunächst keine neue „Keeganmania“ aufziehen wird. Schließlich gehört der HSV in die Bundesliga wie der Hafen zu Hamburg. Oder etwa nicht?
2 Kommentare:
und wie der Hsv in die Bundesliga gehört :D
und auch wenn sie absteigen sollten werd ich immer "NUR DER HSV" rufen!!
Super Artikel sehr interessant und lesenswert. Ich habe das Elbwasser direkt im Gesicht gespürt. Allerdings wurde es von der warmen Herbstsonne schnell getrocknet. Das sollte ein positives Zeichen für den HSV sein.
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