Die WM 2014 in Brasilien wirft immer größere Schatten voraus. Das Maracanã-Stadion wurde vor Kurzem endlich fertig, was zum heute beginnenden Confederations Cup, jener WM-Generalprobe, gerade noch just in time war. Schier zu große Schatten werfen unterm Zuckerhut derzeit jene genialen Generationen von Idolen und Altstars, über denen im Fußball-Olymp do Brasil nur noch der große Pelé als eine Art brasilianischer Fußball-Zeus thront, auf die aktuelle Seleção. Denn diese rumpelt für Maßstäbe do Brasil beinah über die Rasenrechtecke, weshalb sich der gesamte Olymp Sorgen um Pelés Erben macht.
Da wäre etwa Romário, seines Zeichens Weltmeister 1994 und inzwischen Parlamentsabgeordneter. Denn der Ex-Weltklassetorjäher schießt mittlerweile gern und oft kritisch aus allen Rohren - besonders gegen den Verband, Brasiliens Trainer, das Team und selbst gegen Pelé himself. So legte Romário Pelé gar einmal nahe, sich einen Schuh in den Mund zu stecken. Weniger streitlustig wirkt da Zico, der sich in den 70er und 80ern den huldvollen Spitznamen «Weißer Pelé» erdribbelte. Kurz vor dem Confed Cup-Eröffnungskick, das Brasilien gegen Japan bestreitet, rechnet Zico, einstmals japanischer Nationalcoach, «mit einem der härtesten Duelle , die diese beiden Teams sich je geliefert haben.» Für Zico ist dies offenbar kein Wunder. Die Seleção befände sich, so Zico weise, gerade in einer Phase, in der sie noch nach der idealen Elf und Formation suche.
Bei Pelé himself scheint unterdessen ein typischer Uwe-Seeler-Reflex ausgebrochen zu sein. Brasiliens 73-jähriges Fußball-Idol erklärt permanent, Angst um seine Seleção zu haben. „Lasst uns die Selecao nicht ausbuhen, sondern unterstützen“, musste Brasiliens größter Zehner sogar dieser Tage seinen aufgebrachten Landsleuten soufflieren.
Die geballte Sorge hängt dabei irgendwie mit diesem Neymar zusammen. Denn Neymar gilt, wie sich täglich irgendwo nachlesen lässt, bereits seit einem gefühlten Jahrzehnt als Pelés Erbe. Wie Robinho und viele andere vor ihm, die einst beim Pelé-Klub FC Santos die Stiefel balljonglierend schnüren gelernt haben. Nun soll Neymar sein Heimatland beim Confed Cup zum Turniersieg führen. Wenn möglich mit einem Hattrick pro Spiel und sollte dieses Kunststück am besten im Sommer 2014 gleich noch einmal wiederholen.
Doch mit diesem Neymar, der just dem FC Barcelona epische 57 Millionen Euro wert war, ist das so eine Crux. Schließlich wiegt der Rucksack aller brasilianischen Erwartungen für ihre 21-jährige Verheißung überaus schwer. Man beachte das enttäuschende Viertelfinal-Aus bei der Copa America 2011 oder die für brasilianische Dimensionen fast skandalöse Silbermedaillen beim olympischen Fußballturnier in London, wo der stets fesch frisierte Neymar so manchen Übersteiger ins Leere fabrizierte. Das führte mittlerweile dazu, dass ausgerechnet Pelé himself seine verwöhnten Landsleute davor warnte, Neymar mit ihren Erwartungen zu überfrachten. So diktierte er noch Ende Februar der Zeitung Estado de Sao Paulo folgende Zeilen in ihre Blöcke: „Das Vertrauen in ihn ist wahnsinnig groß, aber er ist nur ein ganz gewöhnlicher Fußballer, wenn er für Brasilien spielt.“
Jene Aussage verliert leider etwas an Gehalt, wenn man Pelé dieser Tage so zuhört, wie er Sätzchen verkündet, die da lauten: Messi sei die Gegenwart und Neymar die Zukunft.
Doch der große Pelé kann auch anders und schoss längst aus seinem Fußball-Olymp bittere Blitze auf seinen erklärten Erben ab. Neymars "Hauptsorgen" seien "Mode und seine Frisur", so bebte Pelé einmal im englischen Independent. Kurz zuvor war die März-Ausgabe des englischen Fußball-Magazins FourFourTwo erschienen, die auf ihrem Cover unter anderem Neymar abbildete, der tatsächlich, als verkleideter Elvis Presley aus der rechten Coverecke grinste. Fremdschämen ist ausdrücklich erlaubt. Welch Wunder, dass dies selbst Romário keine seiner berüchtigten Salven wert war...
Da wäre etwa Romário, seines Zeichens Weltmeister 1994 und inzwischen Parlamentsabgeordneter. Denn der Ex-Weltklassetorjäher schießt mittlerweile gern und oft kritisch aus allen Rohren - besonders gegen den Verband, Brasiliens Trainer, das Team und selbst gegen Pelé himself. So legte Romário Pelé gar einmal nahe, sich einen Schuh in den Mund zu stecken. Weniger streitlustig wirkt da Zico, der sich in den 70er und 80ern den huldvollen Spitznamen «Weißer Pelé» erdribbelte. Kurz vor dem Confed Cup-Eröffnungskick, das Brasilien gegen Japan bestreitet, rechnet Zico, einstmals japanischer Nationalcoach, «mit einem der härtesten Duelle , die diese beiden Teams sich je geliefert haben.» Für Zico ist dies offenbar kein Wunder. Die Seleção befände sich, so Zico weise, gerade in einer Phase, in der sie noch nach der idealen Elf und Formation suche.
Bei Pelé himself scheint unterdessen ein typischer Uwe-Seeler-Reflex ausgebrochen zu sein. Brasiliens 73-jähriges Fußball-Idol erklärt permanent, Angst um seine Seleção zu haben. „Lasst uns die Selecao nicht ausbuhen, sondern unterstützen“, musste Brasiliens größter Zehner sogar dieser Tage seinen aufgebrachten Landsleuten soufflieren.
Die geballte Sorge hängt dabei irgendwie mit diesem Neymar zusammen. Denn Neymar gilt, wie sich täglich irgendwo nachlesen lässt, bereits seit einem gefühlten Jahrzehnt als Pelés Erbe. Wie Robinho und viele andere vor ihm, die einst beim Pelé-Klub FC Santos die Stiefel balljonglierend schnüren gelernt haben. Nun soll Neymar sein Heimatland beim Confed Cup zum Turniersieg führen. Wenn möglich mit einem Hattrick pro Spiel und sollte dieses Kunststück am besten im Sommer 2014 gleich noch einmal wiederholen.
Doch mit diesem Neymar, der just dem FC Barcelona epische 57 Millionen Euro wert war, ist das so eine Crux. Schließlich wiegt der Rucksack aller brasilianischen Erwartungen für ihre 21-jährige Verheißung überaus schwer. Man beachte das enttäuschende Viertelfinal-Aus bei der Copa America 2011 oder die für brasilianische Dimensionen fast skandalöse Silbermedaillen beim olympischen Fußballturnier in London, wo der stets fesch frisierte Neymar so manchen Übersteiger ins Leere fabrizierte. Das führte mittlerweile dazu, dass ausgerechnet Pelé himself seine verwöhnten Landsleute davor warnte, Neymar mit ihren Erwartungen zu überfrachten. So diktierte er noch Ende Februar der Zeitung Estado de Sao Paulo folgende Zeilen in ihre Blöcke: „Das Vertrauen in ihn ist wahnsinnig groß, aber er ist nur ein ganz gewöhnlicher Fußballer, wenn er für Brasilien spielt.“
Jene Aussage verliert leider etwas an Gehalt, wenn man Pelé dieser Tage so zuhört, wie er Sätzchen verkündet, die da lauten: Messi sei die Gegenwart und Neymar die Zukunft.
Doch der große Pelé kann auch anders und schoss längst aus seinem Fußball-Olymp bittere Blitze auf seinen erklärten Erben ab. Neymars "Hauptsorgen" seien "Mode und seine Frisur", so bebte Pelé einmal im englischen Independent. Kurz zuvor war die März-Ausgabe des englischen Fußball-Magazins FourFourTwo erschienen, die auf ihrem Cover unter anderem Neymar abbildete, der tatsächlich, als verkleideter Elvis Presley aus der rechten Coverecke grinste. Fremdschämen ist ausdrücklich erlaubt. Welch Wunder, dass dies selbst Romário keine seiner berüchtigten Salven wert war...
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