Schau an: der DFB hat den Vertrag von Joachim, Jogi, Löw und seines Trainerteams bis 2016 verlängert. Ausgerechnet »Kaiser« Franz Beckenbauer, unter dessen Regentschaft die Nationalelf 1990 letztmals einen WM-Titel gewann, gratulierte als einer der ersten: »Der DFB und Löw passen zusammen. Auf der einen Seite hast du einen Weltklasse-Verband und auf der anderen Seite einen Weltklasse-Trainer. Ich kann beiden Parteien nur zu der Entscheidung gratulieren.«
Um Sinn und Unsinn dieser Maßnahme in Anbetracht der bevorstehenden WM in Brasilien oder um »Titelhuberei« [sic] soll es hier nicht gehen, ebenso wenig um eng anliegende hellblaue Pullover, leichte Seidenschals oder Löws prägnanten alemannischen Akzent. Mit högsch'der Sorgfalt ausgesucht, präsentiert »Der Libero« nun zehn Fakten über den aktuellen Bundestrainer:
1. Um zu Beginn etwaigen Irritationen zu begegnen. Jogi Löw kann als Trainer durchaus Titel gewinnen. Immerhin holte er mit dem FC Tirol Innsbruck anno 2002 die österreichische Meisterschaft Österreichs, mit dem VfB Stuttgart, inklusive des Magischen Dreiecks Bobic-Balakov-Elber, errang Löw 1997 gegen Energie Cottbus den DFB-Pokal.
2. Als Spieler in den 70er und 80er Jahren blieben Löw derartige Triumphe versagt. Immerhin berief ihn sein Leib- und Magenklub SC Freiburg 2010 zum Ehrenspielführer. Eine Ehre, die beim SC davor seit 1927 lediglich fünf Spielern zuteil wurde.
3. Ehre, wem Ehre gebührt. Schließlich ist der einstige Stürmer mit 81 Treffern noch immer Rekordtorschütze des SC Freiburg. Alle seine Treffer erzielte Löw übrigens für die Breisgauer in der 2. Bundesliga. Es war eine Zeit, als Volker Finke noch genauso weit vom Trainerjob an der Dreisam entfernt schien wie Löw von seinem Amt als Bundestrainer.
4. Eine klangvolle Karriere als A-Nationalspieler oder gar ein A-Länderspiel blieb Löw verwehrt. Im allerersten Länderspiel des neu gegründeten U 21-Juniorennationalteams 1979 in Polen wurde Löw von Trainer Berti Vogts für Thomas Allofs zur Halbzeit eingewechselt und stürmte damals Seite an Seite mit zwei späteren Weltmeistern von 1990. Richtig, Löw gehörte zur Generation um Pierre Littbarski, Rudi Völler und einem gewissen Lothar Matthäus.
5. Insgesamt heuerte Löw als Spieler (252 Einsätze) zwischen 1978 und 1989 gleich dreimal beim SC Freiburg an. Zwischendurch versuchte sich der heute 53-Jährige mehrmals in der Bundesliga und brachte es dort auf insgesamt 52 Einsätze und sieben Tore. Die faz etikettierte diese Bilanz einmal nüchtern als eine »unauffällige Spielerkarriere«.
6. Seine Stippvisiten in der Bundesliga absolvierte Löw beim VfB Stuttgart, Karlsruher SC und bei Eintracht Frankfurt. Was sämtliche Stationen gemein hatten? Offenbar ganz »Traditionalist« kickte Löw in der Bundesliga ausschließlich bei Gründungsmitgliedern und kam anders als in Freiburg nirgendwo über eine Joker-Rolle hinaus.
7. Als Vereinstrainer coachte Löw in den 90er Jahren mit dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC gleich zwei seiner drei Klubs, für die er in der Bundesliga die Stiefel geschnürt hatte. Mit dem VFB erreichte er 1998 gar das Europapokalfinale der Pokalsieger, unterlag dort aber dem FC Chelsea. Im Ausland trainierte Löw als Proficoach mehr oder weniger glücklos unter anderem in der Schweiz den FC Winterthur, in Österreich neben Innsbruck Rekordmeister Austria Wien sowie in der Türkei Fenerbahce Istanbul und Adanaspor.
8. Als Bundestrainer steht Löw im Duell gegen England im Wembleystadion vor seinem 100. Länderspiel und ist der zehnte Nationaltrainer in der Geschichte der Nationalelf. Bei jedem seiner bisherigen drei Turniere erreichte Löw mit der Nationalelf mindestens das Halbfinale.
9. Jener kleine Kreis an Nationalspielern, die der in der Konfliktkommunikation als - sagen wir einmal - eher scheu geltende Löw aus diversen Gründen nicht mehr berücksichtigt (hat), liest sich zugegebenermaßen wie ein kleines Who is Who des deutschen Fußballs: Ballack, Frings, Kuranyi, Kießling, Weidenfeller. Im Wartestand: Gomez, Hummels, Großkreutzund Klinsmann.
10. Verdächtig oft wurde der feinsinnige Jogi Löw in seiner Amtszeit als Bundestrainer von Günter Netzer goutiert, der sich in Kritikphasen häufig in Kolumnen oder Interviews hinter Löw stellt. Schier zeitlos stilbildend ist hier wohl folgende Netzer'sche Antwort in einem faz-Interview während der WM in Südafrika. Im Übrigen auf die Frage, ob er Löw böse wäre, wenn dieser nach jener WM hinschmeißen sollte:
»Ja, ich wäre Löw böse, wenn er aufhört. Das ist wirklich so. Ich mag ihn sehr, ich schätze ihn sehr. Es gibt überhaupt keinen Grund hinzuschmeißen. Diese Mannschaft ist sein Werk - und dieser Weg ist noch lange nicht abgeschlossen. Das gibt man nicht auf. Und es gibt auch weit und breit keinen besseren Job für ihn. Es sei denn, er hat das Kapitel Nationaltrainer für sich erledigt und er möchte in den Klubfußball und jeden Tag die Spieler um sich haben. Das ist das einzige Argument, das ich akzeptieren würde. Aber die Voraussetzungen, die er bei der Nationalmannschaft vorfindet, gibt es nirgendwo sonst. Das ist eine Spielwiese im Paradies.«
Um Sinn und Unsinn dieser Maßnahme in Anbetracht der bevorstehenden WM in Brasilien oder um »Titelhuberei« [sic] soll es hier nicht gehen, ebenso wenig um eng anliegende hellblaue Pullover, leichte Seidenschals oder Löws prägnanten alemannischen Akzent. Mit högsch'der Sorgfalt ausgesucht, präsentiert »Der Libero« nun zehn Fakten über den aktuellen Bundestrainer:
1. Um zu Beginn etwaigen Irritationen zu begegnen. Jogi Löw kann als Trainer durchaus Titel gewinnen. Immerhin holte er mit dem FC Tirol Innsbruck anno 2002 die österreichische Meisterschaft Österreichs, mit dem VfB Stuttgart, inklusive des Magischen Dreiecks Bobic-Balakov-Elber, errang Löw 1997 gegen Energie Cottbus den DFB-Pokal.
2. Als Spieler in den 70er und 80er Jahren blieben Löw derartige Triumphe versagt. Immerhin berief ihn sein Leib- und Magenklub SC Freiburg 2010 zum Ehrenspielführer. Eine Ehre, die beim SC davor seit 1927 lediglich fünf Spielern zuteil wurde.
3. Ehre, wem Ehre gebührt. Schließlich ist der einstige Stürmer mit 81 Treffern noch immer Rekordtorschütze des SC Freiburg. Alle seine Treffer erzielte Löw übrigens für die Breisgauer in der 2. Bundesliga. Es war eine Zeit, als Volker Finke noch genauso weit vom Trainerjob an der Dreisam entfernt schien wie Löw von seinem Amt als Bundestrainer.
4. Eine klangvolle Karriere als A-Nationalspieler oder gar ein A-Länderspiel blieb Löw verwehrt. Im allerersten Länderspiel des neu gegründeten U 21-Juniorennationalteams 1979 in Polen wurde Löw von Trainer Berti Vogts für Thomas Allofs zur Halbzeit eingewechselt und stürmte damals Seite an Seite mit zwei späteren Weltmeistern von 1990. Richtig, Löw gehörte zur Generation um Pierre Littbarski, Rudi Völler und einem gewissen Lothar Matthäus.
5. Insgesamt heuerte Löw als Spieler (252 Einsätze) zwischen 1978 und 1989 gleich dreimal beim SC Freiburg an. Zwischendurch versuchte sich der heute 53-Jährige mehrmals in der Bundesliga und brachte es dort auf insgesamt 52 Einsätze und sieben Tore. Die faz etikettierte diese Bilanz einmal nüchtern als eine »unauffällige Spielerkarriere«.
6. Seine Stippvisiten in der Bundesliga absolvierte Löw beim VfB Stuttgart, Karlsruher SC und bei Eintracht Frankfurt. Was sämtliche Stationen gemein hatten? Offenbar ganz »Traditionalist« kickte Löw in der Bundesliga ausschließlich bei Gründungsmitgliedern und kam anders als in Freiburg nirgendwo über eine Joker-Rolle hinaus.
7. Als Vereinstrainer coachte Löw in den 90er Jahren mit dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC gleich zwei seiner drei Klubs, für die er in der Bundesliga die Stiefel geschnürt hatte. Mit dem VFB erreichte er 1998 gar das Europapokalfinale der Pokalsieger, unterlag dort aber dem FC Chelsea. Im Ausland trainierte Löw als Proficoach mehr oder weniger glücklos unter anderem in der Schweiz den FC Winterthur, in Österreich neben Innsbruck Rekordmeister Austria Wien sowie in der Türkei Fenerbahce Istanbul und Adanaspor.
8. Als Bundestrainer steht Löw im Duell gegen England im Wembleystadion vor seinem 100. Länderspiel und ist der zehnte Nationaltrainer in der Geschichte der Nationalelf. Bei jedem seiner bisherigen drei Turniere erreichte Löw mit der Nationalelf mindestens das Halbfinale.
9. Jener kleine Kreis an Nationalspielern, die der in der Konfliktkommunikation als - sagen wir einmal - eher scheu geltende Löw aus diversen Gründen nicht mehr berücksichtigt (hat), liest sich zugegebenermaßen wie ein kleines Who is Who des deutschen Fußballs: Ballack, Frings, Kuranyi, Kießling, Weidenfeller. Im Wartestand: Gomez, Hummels, Großkreutz
10. Verdächtig oft wurde der feinsinnige Jogi Löw in seiner Amtszeit als Bundestrainer von Günter Netzer goutiert, der sich in Kritikphasen häufig in Kolumnen oder Interviews hinter Löw stellt. Schier zeitlos stilbildend ist hier wohl folgende Netzer'sche Antwort in einem faz-Interview während der WM in Südafrika. Im Übrigen auf die Frage, ob er Löw böse wäre, wenn dieser nach jener WM hinschmeißen sollte:
»Ja, ich wäre Löw böse, wenn er aufhört. Das ist wirklich so. Ich mag ihn sehr, ich schätze ihn sehr. Es gibt überhaupt keinen Grund hinzuschmeißen. Diese Mannschaft ist sein Werk - und dieser Weg ist noch lange nicht abgeschlossen. Das gibt man nicht auf. Und es gibt auch weit und breit keinen besseren Job für ihn. Es sei denn, er hat das Kapitel Nationaltrainer für sich erledigt und er möchte in den Klubfußball und jeden Tag die Spieler um sich haben. Das ist das einzige Argument, das ich akzeptieren würde. Aber die Voraussetzungen, die er bei der Nationalmannschaft vorfindet, gibt es nirgendwo sonst. Das ist eine Spielwiese im Paradies.«
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