Das Duell des BV Cloppenburg (BVC) gegen den SV Meppen
(SVM) gilt als eines der vielversprechendsten Derbys der nordwestdeutschen Tiefebene
und ist einer der Höhepunkte im Spielplan der viertklassigen
Regionalliga Nord. »Der Libero« war einer der 1.131 Zuschauer, die am vergangenen Sonntag einen 4:0-Derbytriumph des SV Meppen miterlebten.
Foto: der-libero.de |
Für den SV Meppen, die alte Zweitliga-Trutzburg, gab es
bei den vergangenen Gastspielen beim BVC wie zuletzt im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln wenig zu holen. Dabei
ist die Cloppenburger Arena, die in eine alte Grasrennbahn eingebettet ist, nicht
nur allein für ausgewiesene Groundhopper eine Reise wert. Denn für eine gewisse Exzentrik sorgt neben dem kruden Namen der Arena die neue 2007 eröffnete Tribüne, da die Bauherren diese weiland einfach versetzt vor die alte positioniert haben, die seitdem ohne direkte Anbindung an das Spielfeld im Schatten der neuen Tribüne wie abgestellt wirkt.
Foto: der-libero.de |
Wagt man von
der neuen auf die alte Tribüne aber einen zweiten Blick und betrachtet zudem das sich ergebende Gesamtbild
in dem weiten Rund, bemerkt man, dass man sich hier in Cloppenburg mitten in einem
Kleinod norddeutscher Fußball-Kultur befindet. Ganz fernab der inzwischen wahrnehmbaren Uniformität vieler Arenabauten landauf landab.
Der Besuch dieses Derbys fing somit vielversprechend an, zumal an den Wänden im Tribünenbereich überall Poster hingen, von denen Toni Kroos im königlichen Real-Dress die Besucher grüßte. Bei so manchem Stadionsenior wurde daher Unruhe spürbar, wann Real Madrid denn beim BVC gastieren würde, ob es überhaupt noch Karten gäbe und ob dieser Cristiano Ronaldo tatsächlich nach Cloppenburg käme. Die eingetretene Unruhe verflüchtigte sich bei genauerem Hinsehen aber ebenso rasant, da lediglich ein deutscher Ableger von Reals Fußballschule im Herbst ein Fußball-Camp für Kinder in der Arena veranstalten wird.
Foto: der-libero.de |
Wenig später fühlte man sich nach dem Anpfiff zwar eher weniger an Real Madrid, aber
zumindest doch durchaus an guten Fußball, erinnert. Die Derby-Kontrahenten
lieferten sich einen ansehnlichen Schlagabtausch, den vorwiegend die
in greller neongelber Kluft gekleideten Meppener dominierten und den einen oder
anderen Spielzug gar mit feinem Doppelpass garnierten. Anfangs wunderte sich manch angespannter Meppener Fan noch hörbar, wer Meppens Spielmachern Martin
Wagner, genannt Emsland-Messi, und Jens Robben, der seinem niederländischen
Namensvetter mit Tretern in orange huldigte, »morgens einen in den Tee getan«
habe. Denn Meppens filigranes Duo verlor
sich nach emsländischem Geschmack mitunter zu oft im »Hacke, Spitze, einszweidrei«.
Nach einer 2:0-Halbzeitführung sowie nach Meppens schnellem Treffer zum 3:0 direkt nach dem Wiederanpfiff feierten die vielen mitgereisten Meppen-Fans zuweilen jeden Ballkontakt ihres SVM. Obendrein verliehen sie ihrer Freude hörbaren Ausdruck, indem sie - sagen wir mal - den »Meppen-Roar« anstimmten. Dabei riefen die SVM-Fans auf den Stehrängen Meppens Anhängern auf den benachbarten Sitzplatzen ein lautes wie langgezogenes »Meeeeeppen« zu, die ihnen daraufhin ebenfalls ein lautstarkes »Meeeeeppen« entgegendröhnten. Ein fröhliches Schauspiel, welches sich mehrfach wiederholen sollte. Schließlich sprang der SVM dank des absehbaren Sieges auf Rang zwei der Regionalliga-Tabelle.
Nach einer 2:0-Halbzeitführung sowie nach Meppens schnellem Treffer zum 3:0 direkt nach dem Wiederanpfiff feierten die vielen mitgereisten Meppen-Fans zuweilen jeden Ballkontakt ihres SVM. Obendrein verliehen sie ihrer Freude hörbaren Ausdruck, indem sie - sagen wir mal - den »Meppen-Roar« anstimmten. Dabei riefen die SVM-Fans auf den Stehrängen Meppens Anhängern auf den benachbarten Sitzplatzen ein lautes wie langgezogenes »Meeeeeppen« zu, die ihnen daraufhin ebenfalls ein lautstarkes »Meeeeeppen« entgegendröhnten. Ein fröhliches Schauspiel, welches sich mehrfach wiederholen sollte. Schließlich sprang der SVM dank des absehbaren Sieges auf Rang zwei der Regionalliga-Tabelle.
Foto: der-libero.de |
Die stimmliche Reaktion der Anhänger der Gastgeber ließ nicht allzu lange auf sich warten. Zwar nicht in Form eines kühnen
Cloppenburger Chants. Doch dafür bimmelte ein unverwüstlicher BVC-Fan für eine Weile tapfer mit
einer Kuhglocke gegen die Meppener Stimmhoheit an. Das Glockengeläut sollte
jedoch nach dem vierten Meppener Treffer wieder verstummen und wäre
wohl in den folgenden stakkatohaften Meppener »Auswärtssieg! Auswärtssieg!«-Gesängen
ohnehin untergegangen...