Es ist ein schönes Ritual. Eine Woche vor dem Start der neuen Bundesligasaison steigt die erste Runde des ruhmreichen DFB-Pokal und zelebriert zu diesem Zeitpunkt landauf landab das jährliche Spiel von David versus Goliath. Stern online beschrieb dies als ewige Sehnsucht nach der Sensation, die selbstverständlich auch beim viertklassigen SV Meppen dieser Tage vorherrscht.
Denn der einst gefürchteten Zweitliga-Trutzburg wurde der 1. FC Köln zugelost, was seit geraumer Zeit für Pokalfieber im schönen Emsland sorgt. Letztmals gastierte der SV Meppen 1999 im DFB-Pokal, als der emsländische Traditionsklub nach großem Kampf gegen keinen Geringeren als gegen Bayern München um Stefan Effenberg und Oliver Kahn ausschied. Der Klub rief seine Fans unlängst dazu auf, in den Vereinsfarben blau und weiß zu erscheinen. Da wird dem großen Effzeh doch wohl kein blaues Wunder drohen, oder?
Die emsländischen Lokalzeitungen befeuerten das grassierende Pokalfieber auf sympathische Art und Weise und stimmten ihre Leser täglich auf das Duell gegen den Bundesligisten vom Rhein ein. Man berichtete davon, wie Meppens Stadion mit den Namen Hänsch-Arena hergerichtet wurde, indem sämtliche Werbeflächen und gar die Flutlichtmasten den DFB-Auflagen folgend grüner Plane abgedeckt wurden. Man war dabei, wie zusätzliche Kameranester für die übertragenen Fernsehsender unter dem Dach der ehrwürdigen Alten Tribüne montiert oder es wurden Emsländer porträtiert, die ihr Fanherz sogleich an Meppen und den Effzeh verloren hatten und nun heute vor einem veritablen Dilemma stehen. Wie gut, dass der Mensch über zwei Daumen verfügt.
Nicht fehlen durfte zur Abrundung der Vorberichterstattung überdies Anekdoten aus Meppens historischer Schatzkiste zum Pokal und Effzeh. Denn vor einem Vierteljahrhundert, als Meppen noch zweitklassig war, gab es im Achtelfinale des DFB-Pokals schon einmal zwischen beiden Klubs ein Duell, welches der 1. FC Köln im heimischen Müngersdorfer Stadion mit Bodo Illgner im Tor und Pierre Littbarski als Kapitän seinerzeit knapp gewann. Ungleich unterhaltsamer ist da die Geschichte über Toni Schumacher, Kölns Torwartidol und heutigen Vizepräsidenten, die selbst die Tageszeitung "Die Welt" dankbar mit einem Artikel aufgriff.
Man muss wissen, Schumacher stieg anno 1988 mit Schalke 04 in die zweite Liga ab und weigerte sich damals (geiß-)bockig nach Meppen zu fahren: "Ich fahr doch nich' nach Meppen, da wechsel ich lieber in die Türkei." Schumacher schuf danach schnell Fakten und heuerte bei Fenerbahce Istanbul an. Doch die Geschichte mit Meppen lässt ihn seitdem nicht los, stellte ihm doch kurz darauf der pfiffige Meppener Spediteur Többe ein LKW-Anhänger mit der Aufschrift "Das Fußballerlebnis. SV Meppen. 2. Bundesliga." vor Schumachers Haus in Köln-Hürth und sorgte damit für bundesweite Schlagzeilen. Da Schumacher zum heutigen Pokaltag tatsächlich seinen Besuch in der ausverkauften Hänsch-Arena in Meppen angekündigt hat, wird er vermutlich in der Halbzeitpause auf Többe zum kurzen Klönschnack treffen. Többe durfte seinen Originaltruck zwar nicht ins Stadion schaffen lassen, doch möchte er dem "Tünn" gemäß seiner launigen Ankündigung im Express-Interview nun ein Paar Gummistiefel überreichen.
Doch wichtiger ist eh auf dem Platz. Denn Meppens Mannschaft, die Trainer Christian Neidhardt in eigens gestalteten blauen Pokaltrikots mit edler weißer Schärpe antreten lässt, ist hochmotiviert. Wichtige Meppener Stützen sind Torjäger Max Kremer, Keeper Benny Gommert, Kapitän Johan Wigger, der wie sein berühmter Vornamensvetter und Landsmann Johan Cruyff die Nummer 14 trägt, oder Routinier Jens Robben. Nicht zu vergessen ist Meppens filigraner Zehner Martin Wagner, der beim FC Bayern in der Jugend kickte und schnell den Spitznamen Emsland-Messi weg hatte. Mal sehen, ob die gut in die Saison gestarteten Meppener die favorisierten Kölner Geißböcke auf die Hörner nehmen können. Schließlich gibt es die ewige Sehnsucht nach der Sensation auch in Meppen, zumal der Pokal eh seine eigenen Gesetze hat...
Denn der einst gefürchteten Zweitliga-Trutzburg wurde der 1. FC Köln zugelost, was seit geraumer Zeit für Pokalfieber im schönen Emsland sorgt. Letztmals gastierte der SV Meppen 1999 im DFB-Pokal, als der emsländische Traditionsklub nach großem Kampf gegen keinen Geringeren als gegen Bayern München um Stefan Effenberg und Oliver Kahn ausschied. Der Klub rief seine Fans unlängst dazu auf, in den Vereinsfarben blau und weiß zu erscheinen. Da wird dem großen Effzeh doch wohl kein blaues Wunder drohen, oder?
Foto: Der Libero |
Nicht fehlen durfte zur Abrundung der Vorberichterstattung überdies Anekdoten aus Meppens historischer Schatzkiste zum Pokal und Effzeh. Denn vor einem Vierteljahrhundert, als Meppen noch zweitklassig war, gab es im Achtelfinale des DFB-Pokals schon einmal zwischen beiden Klubs ein Duell, welches der 1. FC Köln im heimischen Müngersdorfer Stadion mit Bodo Illgner im Tor und Pierre Littbarski als Kapitän seinerzeit knapp gewann. Ungleich unterhaltsamer ist da die Geschichte über Toni Schumacher, Kölns Torwartidol und heutigen Vizepräsidenten, die selbst die Tageszeitung "Die Welt" dankbar mit einem Artikel aufgriff.
Man muss wissen, Schumacher stieg anno 1988 mit Schalke 04 in die zweite Liga ab und weigerte sich damals (geiß-)bockig nach Meppen zu fahren: "Ich fahr doch nich' nach Meppen, da wechsel ich lieber in die Türkei." Schumacher schuf danach schnell Fakten und heuerte bei Fenerbahce Istanbul an. Doch die Geschichte mit Meppen lässt ihn seitdem nicht los, stellte ihm doch kurz darauf der pfiffige Meppener Spediteur Többe ein LKW-Anhänger mit der Aufschrift "Das Fußballerlebnis. SV Meppen. 2. Bundesliga." vor Schumachers Haus in Köln-Hürth und sorgte damit für bundesweite Schlagzeilen. Da Schumacher zum heutigen Pokaltag tatsächlich seinen Besuch in der ausverkauften Hänsch-Arena in Meppen angekündigt hat, wird er vermutlich in der Halbzeitpause auf Többe zum kurzen Klönschnack treffen. Többe durfte seinen Originaltruck zwar nicht ins Stadion schaffen lassen, doch möchte er dem "Tünn" gemäß seiner launigen Ankündigung im Express-Interview nun ein Paar Gummistiefel überreichen.
Doch wichtiger ist eh auf dem Platz. Denn Meppens Mannschaft, die Trainer Christian Neidhardt in eigens gestalteten blauen Pokaltrikots mit edler weißer Schärpe antreten lässt, ist hochmotiviert. Wichtige Meppener Stützen sind Torjäger Max Kremer, Keeper Benny Gommert, Kapitän Johan Wigger, der wie sein berühmter Vornamensvetter und Landsmann Johan Cruyff die Nummer 14 trägt, oder Routinier Jens Robben. Nicht zu vergessen ist Meppens filigraner Zehner Martin Wagner, der beim FC Bayern in der Jugend kickte und schnell den Spitznamen Emsland-Messi weg hatte. Mal sehen, ob die gut in die Saison gestarteten Meppener die favorisierten Kölner Geißböcke auf die Hörner nehmen können. Schließlich gibt es die ewige Sehnsucht nach der Sensation auch in Meppen, zumal der Pokal eh seine eigenen Gesetze hat...
1 Kommentar:
Lange war der Libero im Kinderschlaf, jetzt schreibt er wieder, Gott sei Dank.
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