Die Wege altgedienter Profikicker in der weiten Welt des Fußballs sind mitunter verschlungen, manche Karriere findet via Station zu Station kaum ein Ende. Die nächste klingt irgendwie milde in Übersee aus. Andere wiederum enden bei dem einen und einzigen Klub, während weitere da enden, wo sie weiland begannen - oder zumindest ganz in der Nähe davon.
Das ist etwa beim 38-jährigen norwegischen Kicker Morten Gamst Pedersen so. Dieser dreht mittlerweile im nordöstlichsten Zipfel Norwegens bei einem Verein namens Alta IF seine wohl allerletzte Karriereschleife. Sozusagen zurück zu den Wurzeln, denn als gebürtiger Sami stammt er auch aus dieser Region. Alta IF trifft in der 2. Division, Norwegens dritte Liga, auf Vereine wie Kvik Halden oder Skeid Oslo und trägt seine Heimspiele stets überdacht in den Finnmarkshallen aus, wo der Schlachtruf >Heia Alta< ertönt oder zumindest über die klubeigenen Social Media-Kanäle geteilt wird.
>Heia Alta<, das scheint buchstäblich zu passen für Altstar Gamst Pedersen, der sich allmählich zur Ruhe setzt und ehedem fast ein Jahrzehnt für die Blackburn Rovers zumeist in der Premier League am Ball war. Dort zählte der Ex-Nationalspieler (83 Länderspiele) neben ManUnited-Legende Ole Gunnar Solskjaer und Liverpool-Ikone John Arne Riise zu den bekannteren Norwegern und machte sich als veritabler Freistoßspezialist samt filigranem linken Fuß einen Namen. Seine Hahnenkammfrisur brachte ihm um 2006 außerdem das Etikett des "norwegischen Beckhams" ein. Von sich reden machte er auch mit seiner Musikerkarriere, als er neben vier weiteren Fußballern der norwegischen Boyband The Players vorstand und mit der Single This is for Real in ganz Skandinavien einen Hit landete. Das ist alles lange her. Nach seinem Abschied in Blackburn und Zwischenstationen bei Karabükspor, Rosenborg Trondheim und Tromsø IL, wo Gamst Pedersens lange Laufbahn einst begann, zaubert er nun im blau-gelben Dress von Alta IF.
Wie und je mit der Nummer 12 auf dem Rücken, sein Vorbild war ein gewisser Marco van Basten, schlendert Gamst Pedersen dort über das Feld und landete nun ebenfalls einen Hit - einen kleinen viralen. Dies belegt: selbst in der norwegischen Nische bleibt anscheinend nichts verborgen.
Was passiert war? Gamst Pedersen hatte aus über 35 Metern dem Torsteher von FK Senja Silsand ein Freistoß in die Maschen gezimmert, den er von der Seitenauslinie ausgeführt hatte. Die Bilder hiervon in dem via Twitter von Alta IF verbreiteten Clip retweetete sein alter Mitstreiter Jan Aage Fjörtoft. Tags darauf zog der Guardian nach und zwitscherte auf seinen Kanälen treffend:>>Still got it.<<
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